Die Summen- und Saldenliste

Der Steuerberater erstellt für seine Mandanten regelmäßig Auswertungen, die die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens darstellen. Neben der betriebswirtschaftlichen Auswertung, kann das auch eine sogenannte Summen- und Saldenliste (SuSa-Liste) sein.

Was ist die Summen und Saldenliste?

Die Summen- und Saldenliste ist eine Ergänzung der BWA. Sie umfasst alle Konten mit Anfangs- und Endsalden sowie den Kontobewegungen innerhalb einer ausgewählten Periode. Sie ist damit ein Vorstadium eines Jahresabschlusses mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Übersicht über die Außenstände des Unternehmens, bei den Geschäftspartnern.

Wofür brauche ich eine Summen- und Saldenliste?

Eine Summen- und Saldenliste wird für betriebswirtschaftliche Detailauswertungen benötigt. Sie ermöglicht einen Gesamtblick auf die wirtschaftliche Situation des Unternehmens im Verlauf des Geschäftsjahres. Damit ist sie Grundlage für viele Auswertungen und ein sinnvolles Controlling. Folgendes lässt sich aus der Summen- und Saldenliste ableiten:

  1. Detaillierte Cashflow und Kapitalflussrechnungen
  2. Mittelherkunft- und Mittelverwendungsrechnungen
  3. Unterjährige Bilanz theoretisch möglich
  4. Übersicht über Kreditoren und Debitoren

Die Summen- und Saldenliste kann vor allem als Nachschlagwerk für einzelne Konten verwendet werden. Zudem liefert sie einen Schnellüberblick über Debitoren und Kreditoren. Hierfür sollte sie jedoch zusammen mit der OPOS-Liste betrachtet werden, die einen genaueren Einblick gibt.
Im Rahmen einer Kreditanalyse will eine Bank die Summen- und Saldenliste oft als Kontennachweis für die BWA sehen. Außerdem kommt sie bei der Berechnung der Liquidität und zur Evaluierung des Cashflows zum Einsatz.

Aufbau einer Summen- und Saldenliste

Die Summen- und Saldenliste zeigt folgende Typen von Konten:

  1. Aktive Bestandskonten
    Hierzu zählen alle Konten, die später die Aktivseite der Bilanz bilden. Es handelt sich also um die Konten, die Auskunft darüber geben, für welche Zwecke das Unternehmen seine Mittel verwendet hat. Ein Beispiel für ein aktives Bestandskonto ist das Wareneinkaufskonto.
  2. Passive Bestandskonten
    Hierzu zählen alle Konten, die später die Passivseite der Bilanz bilden. Es handelt sich also um die Konten, die Auskunft darüber geben, woher die Mittel stammen, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen. Ein Beispiel für ein passives Bestandskonto ist ein Darlehenskonto, über das ein Bankkredit gebucht wird.
  3. Erfolgskonten
    Erfolgskonten sind die Konten, welche die Grundlage für die BWA und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden, zum Beispiel das Umsatzkonto oder auch das Lohn- und Gehaltskonto.
  4. Debitore
    Debitorenkonten sind die Konten der Kunden, denen ein Unternehmen Rechnungen stellt. Sie zeigen an, wie viel die Kunden dem Unternehmen schulden oder wie viel sie bezahlt haben.
  5. Kreditoren
    Kreditorenkonten sind die Konten der Lieferanten. Sie zeigen an, wie viel das Unternehmen den Lieferanten schuldet und wie viel bereits bezahlt wurde.

DATEV Summen- und Saldenliste

Die Summen- und Saldenliste enthält auf Basis der Monatsverkehrszahlen eine Aufstellung der bebuchten Konten. Dabei sind folgende Auswertungsarten möglich:

  1. Summen und Salden (pro Monat)
    Die Summen- und Saldenliste pro Monat wird auf Basis der Monatsverkehrszahlen erstellt. Sie enthält eine Aufstellung aller bebuchten Konten. Die Monatsverkehrszahlen werden für den Auswahlmonat und als kumulierte Werte bis einschließlich dem Auswahlmonat ausgegeben.
  2. Summenübersicht (Klassen/Gruppen)
    Die Summenübersicht entspricht den Zwischensummen, die bei der Auswertung Summen- und Saldenliste ausgegeben werden. Die Wertermittlung erfolgt nach Kontenklassen (Sachkonten) und Kontengruppen (Personenkonten). Für die Bereiche Sachkonten, Debitoren und Kreditoren werden jeweils Gesamtsummen ausgewiesen.
  3. SuSa Jahresbericht
    In der Jahresübersicht wird die Werteentwicklung je Konto für das aktuelle Geschäftsjahr bis zum ausgewählten Monat dargestellt.
  4. Entwicklungsübersicht
    Die Entwicklungsübersicht ist eine jahresübergreifende Darstellung der letzten 13 Monate. So kann der aktuelle Monat auch immer mit dem Vorjahresmonat verglichen werden.
  5. Kontenabstimmliste
    Mit der Kontenabstimmliste wird die Kontrolle der Buchführung erleichtert. Die Salden des laufenden Jahres können in einem Vorjahresvergleich mit denen aus dem Vorjahr verglichen werden. Außerdem können die Monatswerte des laufenden Jahres mit den Monatswerten des Vormonats und denen des Vorjahresmonats verglichen werden. Das ermöglicht einen Überblick über die Entwicklungen. Auffällige Abweichungen, die auf Buchungsfehler hinweisen können, werden so schnell gefunden.
  6. Summen und Salden (in Mengen)
    Neben der Summendarstellung der Summen und Salden (pro Monat) kann die Liste auch mit Mengen und Durchschnittspreisen ausgegeben werden. Die Summen und Salden, Mengen und Durchschnittspreise werden pro Konto ausgewiesen.
  7. Summenübersicht (Konten)
    Auf Basis der ersten 4 Stellen der Kontonummer werden die Summen und Salden zusammengefasst und in einer eigenen Zeile ausgegeben. Das sorgt für mehr Übersicht und schnellere Orientierung.

Die Anzeige der Summen- und Saldenliste kann außerdem in folgenden Punkten variieren:

  1. Zeitraum
    Die Summen- und Saldenliste kann für einen Monat oder auch einen Monatsbereich des Wirtschaftsjahrs erstellt werden.
  2. Umfang und Varianten
    Der Kontenumfang kann auf Sachkonten, Debitoren, Kreditoren, alle bebuchten Konten oder einen individuellen Stapel eingeschränkt werden. Es werden dann nur die jeweiligen Konten angezeigt. Außerdem kann der Umfang eingeschränkt werden, indem nur Konten ohne Null-Saldo oder mit Null-Saldo angezeigt werden.
    Bei der Kontenabstimmliste kann zusätzlich festgelegt werden, für welchen Zeitraum die Einzelbuchungen angezeigt werden sollen und ob stornierte Buchungen ausgeblendet werden.
  3. Wertermittlung
    Die einzelnen Monatswerte können auch als kumulierte Werte dargestellt werden. Außerdem können optional die im Vorjahr bebuchten Konten ebenfalls berücksichtigt werden.
  4. Wertedarstellung
    Für die Jahresübersicht und die Entwicklungsübersicht können die Werte als volle Werte (ungekürzter Währungseinheiten) oder in Tausend (gekürzte Währungseinheiten auf der Basis von 1000 Währungseinheiten) dargestellt werden.
  5. Sprache
    Die Summen- und Saldenliste kann auch in Englisch ausgegeben werden.
  6. Währung
    Die Auswertung kann ebenso in einer von der Basiswährung abweichenden Währung ausgegeben werden.