Die Digitale Steuererklärung - Elster oder DATEV Meine Steuern?

Rund zwei Drittel aller Steuererklärungen werden mittlerweile elektronisch übermittelt – Tendenz steigend. Die elektronische Steuererklärung wird auch bei normalen Steuerpflichtigen immer mehr zum Standard. Das liegt unter anderem daran, dass sie bequemer und weniger Fehleranfällig ist.

Was ist die digitale Steuererklärung?

Die digitale Steuererklärung ist letztendlich nicht anders als die analoge, nur dass sie elektronisch und nicht in Papierform übermittelt wird. Statt einen Papierbogen auszufüllen und diesen an das zuständige Finanzamt zu schicken, können die Angaben online eingegeben und über Elster an das Finanzamt übermittelt werden.

Wer braucht die digitale Steuererklärung?

Arbeitnehmern steht es frei, ob sie ihre Steuerklärung digital abgeben wollen oder nicht. Hingegen müssen Steuerpflichtige, die ihre Gewinneinkünfte aus land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, Gewerbebetrieben oder selbstständiger Tätigkeit beziehen, ihre Steuerklärung immer elektronisch übermitteln. Das gilt für alle steuerlichen Erklärungen inklusive der Umsatzsteuer-Voranmeldungen oder Anträge auf Dauerfristverlängerung.

Elster

Elster ist die Abkürzung für die elektronische Steuererklärung. Die zentrale Website elster.de, versteht sich hierbei als Online-Finanzamt. Die Elektronische Steuererklärung und Steueranmeldung kann auf mehreren Wegen erstellt und abgegeben werden:

  1. Über das kostenlose Programm der Finanzverwaltung namens Elster-Formular
    Elster-Formular ist eine kostenlose Steuersoftware für den Computer. Sie hält verschieden Vordrucke zum ausfüllen bereit. Das Angebot ist jedoch nur mit Computern nutzbar, die das Betriebssystem Windows 7 und höher verwenden. Computer mit Apple Betriebssystemen können die Software nicht nutzen und müssen ihre Steuererklärung über das ElsterOnline-Portal erstellen.
  2. Im Browser über das ElsterOnline-Portal
    Mit dem ElsterOnline-Portal können Steuerformulare auch über den Webbrowser ausgefüllt und abgeschickt werden. Hierfür ist zunächst eine Registrierung notwendig.
  3. Mit einer kommerziellen Steuersoftware, die sich dann bei Elster anmeldet
    Für Laien kann es mitunter schwierig sein, die Formulare direkt in Elster auszufüllen. Hier kann eine Steuersoftware helfen, die dabei hilft, die Steuererklärung am Computer zu erstellen. Die fertige Erklärung wird dann über eine Elster-Schnittstelle direkt an das Finanzamt übermittelt.

Versand ohne elektronische Unterschrift

Wer will, kann die Steuererklärung direkt elektronisch ans Finanzamt übermitteln. Nach der erfolgreichen Übertragung, muss eine sogenannte komprimierte Steuererklärung ausgedruckt werden. Diese wird unterschrieben und anschließend postalisch an das Finanzamt geschickt. Erst nach Eingang der Unterschrift gilt die Steuererklärung als abgegeben.

Versand mit elektronischer Unterschrift

Die elektronische Steuererklärung kann auch direkt elektronisch unterschrieben werden. Hierfür ist eine Registrierung im Internet-Portal der Finanzverwaltung notwendig. Da das Verfahren ein paar Tage dauert, sollte die Registrierung frühzeitig vorgenommen werden. Bei Versand mit elektronischer Unterschrift, ist die Steuererklärung mit der Übertragung sofort wirksam eingereicht. Es gibt für den Versand mit elektronischer Unterschrift verschiedene Varianten.

  1. Elster-Basis
    Elster-Basis ist kostenlos. Die Steuererklärung wird mit einem personalisierten Software-Schlüssel verschickt. Das Zertifikat wird als Datei auf dem Computer gespeichert.
  2. Elster-Spezial
    Für diese Variante ist ein spezieller USB-Stick, der Elster-Stick notwendig. Auf ihm befindet sich die Software der Finanzverwaltung, zu der der Nutzer einen PIN erhält. Elster-Spezial bietet mehr Sicherheit und Mobilität.
  3. Elster-Plus
    Mit Elster-Plus können zusätzlich die Steuerkonten direkt eingesehen werden. Es wird eine Signaturkarte und ein Chipkartenleser benötigt. Elster-Plus ist die teuerste Variante der elektronischen Unterschrift.

Mein Elster

Damit möglichst alle Vorteile der elektronischen Steuererklärung genutzt werden können, sollte einmalig ein Benutzerkonto eingerichtet werden und eine Registrierung für Mein Elster stattfinden. Im Anschluss stehen Formulare und weitere elektronische Leistungen der Finanzverwaltung, wie der Belegabruf, zur Verfügung. Mit der Authentifizierung wird auch die Zertifikatsdatei generiert, die für den Versand mit elektronischer Unterschrift benötigt wird.

Vorteile der digitalen Steuererklärung

  1. Zeit sparen
    Bei der digitalen Steuererklärung muss man sich nicht mühsam durch Papierformulare arbeiten. Gute Softwares fragen zu Beginn Themen ab, was nicht relevant ist taucht im Anschluss gar nicht mehr auf.
  2. Bevorzugte Bearbeitung
    Die Finanzämter aller Bundesländer sind mittlerweile angewiesen, elektronische Steuererklärungen bevorzugt zu bearbeiten.
  3. Weniger Fehler
    Durch die Plausibilitätsprüfung werden falsche Eingaben direkt entdeckt und verhindert.
  4. Daten übernehmen
    Viele Daten bleiben über die Jahre gleich. Bei der digitalen Steuererklärung müssen sich nicht jedes Jahr neu eingegeben werden, sondern können von Vorjahr übernommen werden. Wenn Arbeitgeber, Krankenkasse oder Finanzdienstleister schon Daten an das Finanzamt gesendet haben, können sogar die übernommen werden.
  5. Kostenlose Übermittlung
    Die Übermittlung der elektronischen Steuererklärung über Elster an das Finanzamt ist völlig kostenlos.

Zusammenarbeit mit dem Steuerberater

Bei der Steuererklärung bietet sich die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater an. Er kann aufgrund seines Fachwissens die beste Hilfe und Unterstützung leisten. Zum Erstellen der Steuererklärung benötigt der Steuerberater alle relevanten Belege von seinem Mandanten. Dieser kann sie entweder in Papierform oder elektronisch übermitteln. In jedem Fall benötigt der Steuerberater zusätzlich eine Vollmacht für die Vertretung in Steuersachen.

DATEV Meine Steuern

Wer als Steuerpflichtiger seine Steuererklärung einem Steuerberater überlassen möchte, der kann auf die Anwendung DATEV Meine Steuern zurückgreifen. Es handelt sich dabei um eine sichere und gemeinsame Arbeitsplattform. Mandanten können hier jederzeit digitale Belege hochladen und Informationen mit dem Steuerberater austauschen. Das Hochladen kann über die App Upload Mobil sogar über das Smartphone erfolgen. Der Mandant hat die Möglichkeit die Belege bereits vorsortiert zu erfassen, sie können aber auch völlig unsortiert hochgeladen werden. Im Anschluss stehen sie umgehend dem Steuerberater zur Verfügung. Dieser kann so schon unterjährig Ungereimtheiten erkennen und darauf hinweisen. Die Kommunikation und der Austausch von Daten erfolgen immer über die DATEV-Cloud.

Vorteile von DATEV Meine Steuern

  1. Zeitersparnis
    Der Datenaustausch zwischen Steuerberater und Mandant ist schnell und reibungslos möglich. Die Belege müssen nicht mehr postalisch verschickt oder persönlich in der Kanzlei abgegeben werden, sondern lassen sich mit ein paar Klicks online hochladen.
  2. Transparenz
    Sowohl der Mandant als auch der Steuerberater greifen in DATEV Meine Steuern auf denselben Datenbestand zu, den sie zudem noch selbst erstellen. Hochgeladene Daten und Dokumente von Seiten des Mandanten sind für den Steuerberater einsehbar und umgekehrt.
  3. Sicherheit
    Der Austausch und die Speicherung der Daten erfolgen mit Hilfe der DATEV-Cloud. Diese ist vor fremdem Zugriff geschützt.
  4. Flexibilität
    Steuerberater und Mandant haben jederzeit und von überall Zugriff auf die hochgeladenen Daten. Art und Umfang der Beratung kann flexibel gestaltet werden und auch unterjährige Beratungsanlässe sind möglich.