Das Voranschreiten der Digitalisierung – aktuelle Studien 2020

Die Digitalisierung schreitet auch im Jahr 2020 weiter voran. Gerade für Unternehmen ist es wichtig, im digitalen Wandel mitzuhalten. Ob und wie dies gelingt und welche Auswirkungen daraus resultieren, wird regelmäßig in Studien untersucht.

Digitalisierungsindex

Untersucht werden mittelständische Unternehmen dahingehend, wie sie sich der Digitalisierung stellen und wie weit sie bereits gekommen sind. Dabei werden die Handlungsfelder Beziehung zum Kunden, Produktivität im Unternehmen, digitale Angebote und Geschäftsmodelle sowie IT-Sicherheit und Datenschutz untersucht. Der daraus hervorgehende Digitalisierungsindex ist eine valide Messgröße für den digitalen Status quo diverser Branchen im deutschen Mittelstand.

Aktuelle Ergebnisse

Die aktuelle Studie 2019/2020 zeigt, dass der Mittelstand konsequent an seiner digitalen Transformation arbeitet. In allen Branchen und Firmen jeder Größe, sind die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr beim Thema Digitalisierung vorangekommen.

Digitalisierung zahlt sich aus

Die Unternehmen sehen einen deutlichen wirtschaftlichen Nutzen, wenn sie sich weiter digitalisieren. Sowohl bei der Neukundengewinnung als auch bei der Zufriedenheit von bestehenden Kunden hilft der digitale Wandel. Zusätzlich werden Prozesse vereinfacht und Service sowie Produktivität gesteigert. Das schlägt sich auf die Geschäftszahlen wie den Absatz und den Umsatz nieder.

DATEV-Digitalisierungsindex 2020

Der DATEV-Digitalisierungsindex ist eine Erhebung zum Stand der Digitalisierung der Steuerberater. Im Jahresvergleich ist der Index 2020 um 10 Indexpunkte gestiegen. Die Digitalisierung schreitet somit auch unter Steuerberatern immer weiter voran.

Teilindizes

Der DATEV-Digitalisierungsindex setzt sich aus fünf Teilindizes zusammen. Sie ergeben zusammen ein Ergebnis zwischen 0 und 200 Punkten, wobei 0 für keinen wahrnehmbaren Digitalisierungsgrad steht. Je höher der Wert, desto fortgeschrittener ist die Digitalisierung. Die fünf Teilindizes sind:

  1. Digitalisierungsstrategie
  2. Dateninput
  3. Prozesse
  4. Personal/ Organisation
  5. Datenoutput

Weniger Papier im Büro

Um Prozesse in der Kanzlei digitalisieren zu können, muss auch der Dateiinput in digitaler Form erfolgen. Weniger als die Hälfte der Dokumente die bei einem Steuerberater eingehen, werden noch auf Papier geliefert. Der größere Teil erfolgt heute schon digital.
Ähnlich verhält es sich mit der Archivierung von Dokumenten. Auch diese findet in der Mehrheit der Kanzleien digital statt.

Viele Kanzleien haben mittlerweile auch einen Mitarbeiter, der den digitalen Datenaustausch mit den Mandanten betreut.

Digitalisierung als Zukunftssicherung

Als wichtigsten Treiber der Digitalisierungsprozesse in der eigenen Kanzlei nennen Steuerberater die Zukunftssicherung. Andere Gründe wie Zeitersparnis oder die Optimierung der internen Abläufe wurde ebenfalls als wichtig empfunden.

Arbeit 4.0

McKinsey hat in einer Studie die Veränderung der Arbeitswelt in Bezug auf die digitalen Transformationen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nachfrage an technischem Fachwissen dramatisch steigen wird. Während die Automatisierung mehr Sozialkompetenzen und Kreativität verlangt, werden zukünftig weniger körperliche und manuelle Fähigkeiten gefragt sein. Insgesamt wird der Arbeitsalltag durch Automatisierung und künstliche Intelligenz dramatisch verändert. Immer wichtiger werden auch digitale Kompetenzen. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter gezielt aus- und weiterbilden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Online-Audio Umsätze

Keine andere digitale Mediengattung konnte in den vergangenen Jahren so starke prozentuale Wachstumszahlen vorweisen. Im Jahr 2019 sind die Umsätze mit Werbung im Bereich Online Audio in Deutschland auf rund 63 Millionen Euro gestiegen. Zum Vergleich, 2017 lagen sie noch bei 35 Millionen Euro. Vor allem im Podcast-Markt ist jetzt durch die Corona Krise ein erneuter Wachstumsschub zu vermerken. Podcasts wurden von immer mehr Nutzern entdeckt und viele neue Werbungtreibende haben das Potenzial der Podcasts entdeckt.

Internetagentur-Ranking 2020

Das Internetagentur-Ranking wird seit 2001 jährlich erhoben. Es gilt als Branchenbarometer der deutschen Internet-Agenturlandschaft. Zum Ranking zugelassen sind Full-Service-Internetagenturen, die als solche mehrere Ebenen der Wertschöpfungskette ihrer externen Kunden im Internet abbilden. Sie sollen im Kern mit der Konzeption, Kreation und technischen Realisierung digitaler Lösungen betraut sein. Die in Deutschland aktiven Full-Service-Digitalagenturen konnten im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um 12,67 Prozent wachsen. Angeführt wird das Ranking 2020 von der Agenturgruppe Reply – Digital Experience. Auf Platz zwei und drei folgen PIA Performance Alliance und Plan.Net Group. Das Wachstum wird unter anderem mit einem immer breiteren Aufgabenfeld sowie einem zunehmend partnerschaftlichen und vertrauensvollen Arbeiten zwischen Unternehmen und Digitalagenturen begründet.

Datennutzung im digital Commerce

Unternehmen setzen auch aufgrund der Corona Pandemie verstärkt auf Digital Commerce. Eine effektive Nutzung der Daten aus dem Digital Commerce ist für erfolgreiche Umsetzung essentiell. Jedoch sind 33% der 250 Befragten aus unterschiedlichen Branchen unsicher, wie sie interne und externe Daten einsetzen können. Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, keinen auf externe Daten gestützten Marketing- oder Verkaufsprozess zu haben. Besonders ausgeprägt ist diese Tendenz im Einzelhandel und im Gastgewerbe. Erhobene Daten werden oft nicht weiter genutzt, da in beiden Bereichen eine große Unsicherheit herrscht, wie die Daten am besten einzusetzen sind. Das Hauptziel der Datennutzung ist die Steigerung der Kundenzufriedenheit.

Verkäufe durch Influencer Marketing

Der Verkauf durch Influencer Marketing nimmt zu. Mehr als jeder fünfte Deutsche hat schon einmal ein Produkt gekauft, weil er es zuvor bei einem Influencer gesehen hat. Im Jahr 2019 lag der Wert noch bei unter 20%. Bei den jungen Erwachsenen finden mehr als die Hälfte Influencer glaubwürdiger als klassische Werbung wie TV, Radio oder Zeitung. Bei den über 55 Jährigen nimmt die Glaubwürdigkeit von Influencern jedoch deutlich ab. Mittlerweile setzen viele Unternehmen auf Influencer, um ihre Produkte zu vermarkten. Die Wahrnehmung von Influencern ist groß und wirkt sich direkt auf den Verkauf von Produkten aus, die von ihnen beworben werden. Rund die Hälfte der Personen, die mindestens wöchentlich Kontakt mit Influencern haben, haben auch bereits entsprechende Produkte gekauft.

Home-Office

Mehr als die Hälfte der in einer Studie befragten deutschen Angestellten würde in gesundheitsgefährdenden Situationen gerne von zu Hause arbeiten und die Mehrheit erwartet auch von ihrem Arbeitgeber dies zu ermöglichen. Laut der Befragung sei ein Großteil der Arbeitgeber dazu technisch auch in der Lage. Die Größe des Arbeitgebers hat dabei erheblichen Einfluss auf die Erwartungshaltung der Arbeitnehmer. Je größer das Unternehmen, desto mehr Arbeitnehmer erwarten die Ermöglichung von Home-Office Lösungen in gesundheitsgefährdenden Zeiten.