Darum sind Steuern eine gute Sache – Vellante deckt auf


„Herrje, schon wieder Post vom Finanzamt, wie viele Steuern soll ich noch zahlen?“ – diesen Satz hören Steuerberater Tag ein Tag aus von Mandanten aller Art, ganz gleich ob von Selbstständigen, Freiberuflern oder Unternehmern. Für die meisten Menschen scheint das Steuerzahlen eine lästige Pflicht und wird nicht selten als ‚Schikane des Staates‘ betrachtet, weshalb im Internet zahlreiche ‚Gurus‘ mit scheinbaren Steuertricks werben und die Arbeit der Steuerberater diskreditieren. Meist entfalten jene vermeintliche Steuerspartricks à la Alex "Düsseldorf" Fischer & Co. jedoch leider nicht die gewünschte Wirkung oder schlimmer, sind nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zulässig und steuerrechtskonform.

Wir erklären Ihnen im folgenden Artikel, warum Steuern im Grunde eine gute Sache sind und decken auf, wie Gurus wie Alex "Düsselsdorf" Fischer & Co. mit ihren Steuertipps die Menschen in ihren Bann ziehen.

Steuern gewährleisten das Funktionieren der Gesellschaft

Steuern sind, man mag es kaum glauben, ein wichtiges Instrument für das Funktionieren der modernen Gesellschaft und eine der wohl größten Errungenschaften, wenn es um das Gemeinwohl geht. Dadurch dass wir Steuern zahlen, geben wir einen Teil unseres Geldes an die Gemeinschaft ab und leisten somit einen Beitrag zum Sozialwesen. Ein vielgeglaubter Irrtum besteht darin, dass das Geld, das in Form von Steuern an den Staat abgetreten wird, weg ist. Denn mit Steuergeldern werden in erster Linie Dinge finanziert, die Jedermann frei zur Verfügung stehen (sollten) – wie Schulen, die Infrastruktur, Behörden und Gerichte sowie die Grundsicherung von Menschen in Not. Einfach gesagt heißt das, wer sich mit dubiosen Tricks vorm Steuerzahlen drückt, stellt sein Eigeninteresse vor das Gemeinwohl und handelt und damit egoistisch. Soweit so gut.

Anders sieht es aus, wenn man die vom deutschen Staat geschaffenen Stellschrauben zum legalen Sparen von Steuern nutzt. Hiermit werden den Bürgerinnen und Bürgern für jedermann frei zugängliche Maßnahmen geboten, die sich im legalen Rahmen des Steuerrechts bewegen. Hierzu gehört bspw. die Möglichkeit, Spenden (ganz gleich ob sachlich oder finanziell) oder Kosten für Tier- und Babysitting abzusetzen. Denn hiermit spart man zwar einen Teil seiner Steuern, leistet aber dennoch seinen Beitrag zum Gemeinwohl.

Steuern sorgen für Chancengleichheit

Steuern sind außerdem notwendig, um die Einkommensverhältnisse innerhalb der Gesellschaft gerechter zu verteilen. Menschen, die viel haben, können und sollten entsprechend mehr abgeben als diejenigen, die wenig haben – das Prinzip leuchtet ein. Zwingende Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass ein System der Progression vorliegt, wie es in Deutschland ist. Das heißt, dass mit steigendem Einkommen, der persönliche Steuersatz zunimmt. Andernfalls werden die ohnehin Reichen noch reicher und die Armen ärmer – die Schere zwischen arm und reich wird so immer größer, was sich schön am Beispiel von den Vereinigten Staaten zeigt. Ebenso gibt es in Deutschland bestimmte Einkommensgrenzen, bis zu denen keine Steuern anfallen, was sich positiv auf die Chancengleichheit finanziell Schwächerer auswirkt.

Doch auch die vom Staat geschaffenen Methoden zum Steuernsparen bilden einen wichtigen Grundpfeiler der Chancengleichheit – wenngleich es auf den ersten Blick nicht so wirkt. Denn mit Steuersparmodellen, mit denen sowohl Gering-, als auch Mittelverdiener ihre Steuerlast minimieren können, wird für jedermann die gleiche Möglichkeit geschaffen.

Degressive und progressive Steuersysteme

Degressive Steuern, also Steuern die eben nicht mit steigendem Einkommen zunehmen, führen über kurz oder lang zu einer Spaltung der Gesellschaft – der Großteil des Vermögens konzentriert sich auf einen erschreckend kleinen Teil der Bevölkerung, während andere Gesellschaftsgruppen immer weniger zur Verfügung haben. Diese Situation erinnert an die Verhältnisse der französischen Gesellschaft Ende des 18. Jahrhunderts, bevor mit der Französischen Revolution die Verhältnisse neu verteilt wurden. Anhand der Geschichte zeigt sich, dass ein derartiges System auf Dauer nicht tragbar ist und früher oder später kollabieren wird.

Der Spitzensteuersatz in Deutschland liegt bei 45% und wird gleichermaßen bei Menschen, die 100.000, 1 Million oder 10 Millionen Euro im Jahr verdienen angewendet. Von einem außerordentlich progressiven Steuersystem kann da nicht die Rede sein – im Gegenteil, das deutsche Steuerrecht ist besonders ‚Spitzenverdiener-freundlich‘. Genau hier setzen die bereits eingangs erwähnten ‚Gurus‘ an. Sie locken mit ihrem ‚Expertenwissen‘ und versprechen mit Slogans wie „Steuern sparen wie die Großen“ das Blaue vom Himmel, verschweigen aber, dass bestimmte Steuersparmodelle nur dann funktionieren, wenn ein gewisses Vermögen vorliegt.

Warum gerade Spitzenverdiener und Großkonzerne sich vor Steuern sträuben

In den meisten Fällen sind es gerade diejenigen, die in der Theorie viel abzugeben haben, die sich besonders über die Steuerforderungen des Finanzamts beschweren – wenngleich diese Personengruppen doch am ehesten Geld ‚übrig‘ hätten, um ins Gemeinwohl zu investieren.

Vermutlich liegt die Scheu der ‚Schönen und Reichen‘ vor Steuern daran, dass diese ihre Bedürfnisse bereits eigenmächtig decken können – auf den Staat was Gesundheitsversorgung oder Schulbildung angeht also nicht angewiesen sind. Dieser Egoismus der Großen schürt in der Bevölkerung nicht selten Wut und Unzufriedenheit treibt einige gerade aus diesem Grund in die Fänge der ‚Gurus‘ wie Alex "Düsseldorf" Fischer & Co.

Vermutlich liegt es aber auch daran, dass die Politik nicht immer transparent darlegt, was genau mit den Steuergeldern geschieht bzw. weshalb ein Betrag x in einen Gesellschaftsbereich fließt, der Sicht mancher eigentlich keine finanzielle Unterstützung verdient. Paradebeispiel der Steuerverweigerer ist hierfür bspw. das Gesundheitssystem, an dem jahrelang an allen Ecken und Enden gespart wurde, während Unsummen in andere Bereiche flossen. Aus der Unzufriedenheit und sozusagen ‚Rache‘ wird dann versucht, mit aller Gewalt Steuern zu sparen – selbst dann, wenn die notwendigen Voraussetzungen eines bestimmten Steuersparmodells eigentlich gar nicht erfüllt sind.

Wohin geht die Reise?

Wir als Steuerberater sind Experten im Steuerwesen und wissen daher, wie wichtig das Begleichen von Steuern ist. Wir wissen aber auch, dass die Lösung nicht in vermeintlichen Steuertipps der Internet-‚Gurus‘ liegt – zumal diese zum einen oftmals nicht für jedermann anwendbar sind. Zum anderen nicht selten als ‚Geheimtipps‘ künstlich beworben werden, wenngleich diese frei zugänglich sind und von den Steuerberatern des Vertrauens Tag ein, Tag aus in der Praxis zum Einsatz kommen. Wir wissen aber auch, dass die Politik in Sachen Transparenz keineswegs flawless ist.

Wir würden uns wünschen, dass sich mehr Menschen ihrer Steuerpflicht bewusster werden und zum Sparen von Steuern nicht auf ‚Gurus‘ wie Alex Fischer & Co. reinfallen, sondern die legal vom Staat geschaffenen Steuersparmodelle nutzen und auf ihre Steuerberater und deren Know-how vertrauen. Denn wenngleich wir Steuerberater sind, sind wir keineswegs die Diener des Finanzamts.

Wie sowohl die Geschichte als auch Zukunftsprognosen zeigen, führt egoistisches Denken und Handeln sowie ein ausschließlich ‚Spitzenverdiener-freundliches‘ System zu einer Spaltung der Gesellschaft und einer weiteren Verarmung der Armen. Doch wir wollen die deutsche Finanzlandschaft keineswegs schwarzmalen – im Gegenteil, Deutschland verfügt über großen Wohlstand, auf den wir als Gesellschaft stolz sein können. Jener Wohlstand ist nur eben nicht gerecht verteilt und wer sich mit illegalen Machenschaften vor seiner Steuerpflicht drückt, verhält sich nicht nur antisozial, sondern befeuert die wachsende Ungleichheit.

Oder lassen Sie es mich anders ausdrücken: Stellen Sie sich einmal vor, Sie gehören zum armen Teil der Bevölkerung und sind auf die Unterstützung des Staates zur Erfüllung Ihrer Grundbedürfnisse angewiesen. Wo stünden Sie, würde jeder mit dubiosen Tricks der ‚Gurus‘ seiner Steuerpflicht entkommen? Würde keiner mehr seine Steuern begleichen?